Über 17,3 Milliarden Euro haben die Deutschen von April bis Juni 2019 im Onlinehandel ausgegeben. Das ist ein Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres.

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hat die aktuellen Zahlen im Rahmen einer großen Verbraucherstudie erhoben. Dafür werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland zu ihrem Ausgabeverhalten im Online-und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen befragt. Demnach gehören „Fast moving consumer goods“ wie Lebensmittel, Drogerie-Waren und Tierbedarf zu der Gruppe, die derzeit online am stärksten wächst. Um 14,2 Prozent legte dieser Bereich zu – hier wurde für 1,249 Milliarden Euro eingekauft. Zudem profitiert der Onlinehandel von der immer größer werdenden Akzeptanz, Lebensmittel im Internet zu bestellen. Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,9 Prozent auf 407 Millionen Euro. bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Die aktuellen Zahlen unterstreichen, dass der Online- und Versandhandel heute schon die Grundversorgung gemeinsam mit seinen belastbaren und effizienten Zustellpartnern sichert. Diese Chance sollte die Bundesregierung stärker nutzen, um Teilhabe auch an Kultur- oder Gesundheitsleistungen in strukturschwächeren Regionen zu unterstützen.“

Welche Umsätze erzielte der Onlinehandel mit Spielen?

Computer, Zubehör und Spiele führt der bevh in einer gemeinsamen Warengruppe. Dieses Cluster verzeichnete im zweiten Quartal ebenfalls einen großen Umsatzzuwachs. Um 10,9 Prozent auf 1,526 Milliarden Euro stiegen hier die Erlöse. Der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation wuchs online um 10,3 Prozent und verzeichnete einen Umsatz von 3,36 Milliarden Euro. Auch Bücher und E-Books legten online zu. Hier verbuchten die Umsätze ein Plus von 6,3 Prozent auf 917 Millionen Euro. Im Bereich Mode wird deutlich, dass sich der Onlinehandel deutlich stärker entwickelt als der zuletzt schwächelnde stationäre Handel. In der Kategorie Bekleidung verzeichnet die Branche ein Wachstum von 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,2 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal 2019 lag das Wachstum für den Bereich Schuhe bei 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete einen Online-Umsatz von rund einer Milliarde Euro.

Online-Marktplätze liegen vor Multichannel-Anbietern

In der Studie wird die Präferenz der Deutschen im Onlinehandel für die Marktplätze deutlich. Zwar legten die Multichannel-Versender laut bevh zwar im zweiten Quartal zu. Aber in absoluten Zahlen kaufen die Deutschen immer mehr bei Online-Marktplätzen ein. Die Kategorie „Multichannel“ mit E-Commerce-Anbietern aus dem stationären Einzelhandel und Katalog-Versandhandel wuchs im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent und erreichte einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Darunter verzeichneten die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein nur unterdurchschnittliches Plus von 5,9 Prozent. Ihre Umsätze lagen bei 2,7 Milliarden Euro. Dagegen besetzten die Online-Marktplätze mit einem weiteren Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Umsatz von über acht Milliarden Euro wieder fast die Hälfte des Gesamtumsatzes. Der E-Commerce-Umsatz wird nach Einschätzung des bevh in diesem Jahr die 70 Milliarden Euro-Marke überspringen.

 

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Link: Der bevh hat die Umsatzzahlen im Bereich E-Commerce bekannt gegeben.

Bild: pixabay

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