Puppen - nicht alle sind laut Öko-Test als Spielzeug geeignet
AKTUELLES
ANZEIGE - Der Wellness- und Fitness Trend ist im Kinderzimmer …
Der Kampf gegen Umweltzerstörung und die Klimakrise geht auch an …
Es ist ein Markt mit riesigen Dimensionen und großem Potenzial. …
Wer auf der Suche nach neuen Produkten rund um Spielzeug, …
Kaum etwas stört Kunden so sehr wie das Warten an …
Für Unternehmen ist eine Social Media Präsenz unerlässlich geworden und …
Recherchen des TV-Senders RBB haben ergeben, dass Outlet Center zum …
Der Branchenverband Licensing International (vormals LIMA) hat herausragende Lizenzen geehrt. …
Die Kommunikationsmanagerin Hannah König und Geschäftsführer Stephan Schenk sind die …
Der Spielwarenhändler will seine Insolvenz hinter sich lassen. In New …
Das deutsche Verbrauchermagazin Öko-Test hat 18 Puppen getestet, darunter zehn aus Stoff und acht mit Kunststoffanteil. Dabei gilt nicht immer teuer gleich gut. Öko-Test fand zahlreiche Sicherheitsmängel, auch an hochpreisigen Puppen. Luna Journal gewährt einen Einblick in die von Öko-Test geprüften Spielzeuge.
In diesem Jahr (2018) wurden Puppen für Kinder unter drei Jahren getestet. Das Testergebnis fiel erschreckend aus: Von 18 getesteten Puppen bestanden nur sechs die Anforderungen von Öko-Test. Zu diesem Resultat führte vor allem eine schwache Verarbeitung der geprüften Spielzeuge oder gefährliche Accessoires. Diese wurden vom Verbrauchermagazin mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet.
Öko-Test empfiehlt eine Kunststoffpuppe & vier Stoffpuppen
Käthe Kruse hat mit der Kunststoffpuppe „Mini Bambina Celina“ das Gesamturteil „gut“ erhalten. Mit einem Preis von 54,95 Euro liegt die Puppe im höherpreisigen Segment. In der Praxisprüfung wurden keine Mängel festgestellt und auch kein Abfärben durch Speichel oder Schweiß. Somit fiel das Testergebnis in der Praxisprüfung „sehr gut“ aus. Im Bereich Inhaltsstoffe schloss die Puppe „Mini Bambina Celina“ nur mit „befriedigend“ ab. In der Kunststoffpuppe wurden bedenkliche und umstrittene Stoffe, wie PVC, PVDC, chlorierte Verbindungen und Ersatzweichmacher gefunden. Ein weiterer Mangel wurde in der Füllung entdeckt, welche mehr als 1 mg/kg Antimon im Eluat in der Füllung aufwies. Die Firma Käthe Kruse erreichte im Bereich „weitere Mängel“ die Note „gut“. Somit erzielte die „Mini Bambina Celina“ von allen getesteten Kunststoffpuppen das beste Ergebnis.
Bei den getesteten Stoffpuppen schnitt eine mit „sehr gut“ und drei mit „gut“ ab. Die Jako-O „Puppe Krümelchen im Schlafanzug“ für 29,95 Euro wies keine Mängel bei der Praxisprüfung auf und färbte auch nicht im Test mit Speichel oder Schweiß ab. In den Testergebnissen der Bereiche Praxisprüfung, Inhaltsstoffe und weitere Mängel erhielt die Puppe von Jako-O die Note „sehr gut“.
Die Stoffpuppe „Meine Freundin Conni“ von Habermaaß liegt mit 20,80 Euro im preisgünstigeren Segment und überzeugte die Öko-Test Prüfer mit einem „sehr guten“ Testergebnis in der Praxisprüfung. In puncto Inhaltsstoffe wurden halogenorganische Verbindungen und optische Aufheller entdeckt, die eine „befriedigende“ Bewertung zur Folge hatten. Es wurde zudem 1 mg/kg Antimon im Eluat in der Füllung gefunden. Dennoch erreichte die Habermaaß Puppe das Gesamturteil „gut“.
Die „Kids Barn Mimmi“ von der Marke Design Rubens Schweden bestand die Praxisprüfung mit „sehr gut“. Die Stoffpuppe kostet 44,90 Euro. Das Testergebnis im Bereich Inhaltsstoffe hingegen fiel nur „befriedigend“ aus, da halogenorganische Verbindungen und optische Aufheller gefunden wurden. Die Stoffpuppe von Design Rubens Schweden wies keine weiteren Mängel auf. Auch hier lautete das Gesamturteil „gut“.
Ein ähnliches Ergebnis erreichte die „Smiki Stoffpuppe Adele“ (40 cm) von Spielemax. Mit einem Preis von 12,99 Euro zählt die Stoffpuppe zum niedrigpreisigen Segment und schneidet in der Praxisprüfung mit „sehr gut“ ab. Hingegen fällt das Testergebnis bezüglich der Inhaltsstoffe nur „befriedigend“ aus, da in der Puppe optische Aufheller und Antimon in den Textilien gefunden wurden. Die Gesamtbewertung der Stoffpuppe Adele fiel „gut“ aus.
Alle Preisklassen weisen Mängel auf
Der aktuelle Test zeigt, dass elf von 18 getesteten Puppen nicht sicher für Kleinkinder sind. Diese Puppen wurden von Öko-Test als nicht „verkehrsfähig“ bewertet. Das Problem ist bereits bekannt: Bereits 2014 wurden sieben Puppen von Öko-Test mit „mangelhaft“ oder schlechter benotet. In den meisten Fällen liegt es an einer mangelhaften Verarbeitung des Spielzeugs oder an gefährlichen Accessoires. Die beiden Gründe führen dazu, dass die Puppen nach Auffassung des von Öko-Test beauftragten Labors die Richtlinien der europäischen Spielzeugnorm EN 71 nicht einhalten.
Vier Labore wurden aktuell von dem Verbrauchermagazin beauftragt, versteckte Schadstoffe aufzuspüren. In dem Öko-Test der Dezember Ausgabe 2018 fiel die Bewertung der drei preiswertesten Puppen, sowie der drei teuersten mit „ungenügend“ aus. In der Regel waren die höherpreisigen Stoffpuppen weniger mit Schadstoffen belastet. So wurden in den Kunststoffpuppen im Schnitt mehr Problemstoffe festgestellt.
Im Durchschnitt schneiden die Stoffpuppen bezüglich der Inhaltsstoffe besser ab als Kunststoffpuppen. Öko-Test erläutert das Ergebnis: „An den Stoffpuppen kritisieren wir für Textilien typische Schadstoffe wie Antimon aus der Polyesterproduktion oder halogenorganische Verbindungen, die aus dem Färbeprozess stammen können. Weil die Kunststoffpuppen auch textile Anteile haben und Kleidung tragen, finden sich diese Schadstoffe auch bei ihnen. Obendrauf gibt es noch die klassischen Plastikproblemstoffe.“
In allen Kunststoffpuppen wurden chlorierte Verbindungen und Ersatzweichmacher gefunden. In einer Puppe fand das Labor sogar den Stoff Bisphenol A. Dabei handelt es sich um eine als besonders besorgniserregend eingestufte Substanz, die laut Öko-Test absolut nichts in einem Spielzeug verloren hat.
Zwölf Puppen fallen durch den Öko-Test
In den meisten Fällen scheiterten die Puppen an der Spielsimulation von Kindern, in Form von zerren und reißen. Dabei lösten sich an den getesteten Produkten zu oft Knöpfe, miteinander verklebte Wimpern oder Klettverschlüsse. Diese Accessoires können von Kleinkindern verschluckt werden und sogar bei den Kleinen für Erstickungsgefahr sorgen. Dementsprechend sind auch lange und weite Schlaufen und Bänder laut der Norm nicht erlaubt, da hier eine Gefahr durch Strangulation bestünde.
Als Fazit fasst Öko-Test Redakteurs Jörg Döbereiner zusammen: „Zu viele Hersteller halten die Sicherheitsanforderungen der Norm nicht ein. Das ist nicht akzeptabel, in der Spielwarenbranche aber leider keine Seltenheit.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Stiftung Warentest warnt vor Borsäure in Spielschleim
Babybrei – diese Breie sind laut Test empfehlenswert
Spielzeugsicherheit und CE-Kennzeichnung
Link: Die aktuelle Bewertungstabelle der Stoffpuppen und Kunststoffpuppen im Öko-Test 2018
Bild: SolStock / istock
//JP
Leave a Reply