Die Umsätze der deutschen Textil- und Modeindustrie stagnierten 2016. Dabei gibt es unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Segmenten. Der Umsatz mit Textilien wuchs deutlich, dafür verantwortlich sind vor allem Technische Textilien, sogenannte Smart Textiles.

Laut Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. wuchs der Gesamtumsatz der deutschen Textil- und Modeindustrie 2016 um insgesamt 0,2 Prozent im Vergleich zu 2015 und lag damit bei rund 32 Milliarden Euro (einschließlich Schuh- und Lederwarenindustrie). Auffällig sind die unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Segmenten, denn der Umsatz mit Textilien stieg um 2,9 Prozent und wuchs damit deutlich. Der Umsatz mit Bekleidung hingegen sank um 3,8 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie, erklärt: „Stärkste Segmente sind vor allem Vliesstoffe sowie Technische Textilien für Anwendungen in der Medizintechnik, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie Bautechnik. Hier sind deutsche Unternehmen weltweit führend. Außerdem bieten Smart Textiles mit der Integration von Technik und Elektronik in Textil ganz neue Märkte für die langfristige Zukunft. Das Kostenmonster EEG ist allerdings das größte Hindernis im internationalen Wettbewerb: Wir fordern eine neue Finanzierungsstruktur für Erneuerbare Energien.“

Gerd Oliver Seidensticker, Präsident von GermanFashion, ergänzt: „Die deutsche Modeindustrie stand in 2016 vor vielen Herausforderungen – national und international. Erfreulicherweise läuft der Exportmotor wieder. Die großen Verluste auf einst starken Märkten wie Russland konnten anderswo wettgemacht werden, so dass wir im Export ein leichtes Plus von 1,4 Prozent zu verzeichnen haben. Nach wie vor sind deutsche Modemarken aufgrund von Design und dem hohen Qualitätsstandard unserer Produkte sehr beliebt.“

Smart Textiles integrieren Elektronik in Textilien. Eine sensorische Schuhsohle erstellt beispielsweise beim Gehen Daten für orthopädische Diagnosen. Eine Jacke integriert das Navigationssystem in den Ärmel und ersetzt das Smartphone. Unternehmen entwickeln gemeinsam mit Textilforschungszentren die Textilien der Zukunft.

Mehr Infos finden Sie in der Broschüre „Smart Textiles: Licht, Wärme, Daten aus der Faser“.

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